Die mittelständisch geprägte
deutsche Medizintechnik-Branche steht für Exportstärke
und ist Arbeitgeber von über 200.000 Arbeitnehmern. Damit das so bleibt, appellieren
der BV-Med, Specta-ris und ZVEI in ihrem gemeinsamen
Positionspapier „Zielbild Medizintechnik 2025" an die
Politik.
Insgesamt fünf Handlungsfelder zeigen die
Wirtschaftsverbände entlang der Wertschöpfungskette auf. Hierzu brauche es eine
koordinierte industriepolitische Unterstützung der Branche, um strukturelle
Reformen anzupacken: Getrennte Ressortzuständigkeiten für Gesundheit,
Forschung und Wirtschaft verhindern bislang eine politische
Gesamtstrategie für die Medizintechnik. Ihre komplexen Belange in den Bereichen
Forschung und Entwicklung, Regulierung, Produktion und Marktzugang
gehen dabei zu oft unter.
Die
Verbände schlagen neben einem strategischen „Med-Tech-Dialog" unter
Einbindung der Bundes-ministerien für Wirtschaft, Forschung und
Gesundheit eine digitale Bestandsplattform versorgungskritischer
Medizinprodukte, eine bessere Förderung klinischer Studien sowie einen Zugang der Unternehmen
zu Gesundheitsfor-schungsdaten vor.
BV-Med-Geschäftsführer
Dr. Marc-Pierre Möll sagt: „Forschung und Produktion müssen für mittelständische Medizintechnik-Unternehmen
am Standort Deutschland weiterhin möglich sein. Dafür
müssen wir die Produktionsund Lieferketten stärken und smarte Lösungen unter Einbindung
der Medtech-lndustrie entwickeln."
Potenzial
sehen die Verbände in der Digitalisierung. Hans-Peter Bursig, ZVEl-Fach-verbandsgeschähsführer
Elektromedizinische Technik, sagt: „Wir müssen
die Voraussetzungen für einen Datenraum Gesundheit schaffen, die Einbindung
in den European Health Data Space gewährleisten und so einen rechtssicheren Zugang zu
diesen Daten auch für die Industrie erreichen." Anonymisierte
Gesundheitsdaten für die kommerzielle Forschung, Entwicklung und Innovationen
spielten eine immer wichtigere Rolle.
Herstellungsprozesse und der
Marktzugang in der EU werden für die Medizintechnik immer komplexer auch aufgrund
steigender regulatorischer Anforderungen. Jede neue
Regulierung müsse an ihren Auswirkungen auf die
Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit gemessen werden.
Ziel müsse sein, den Medizintechnikindustriestandort
Deutschland dauerhaft zu stärken.
Quelle:www.bvmed.de