Mittwoch, 30. November 2016
Materialtrübung faltbarer Intraokularlinsen seit 2006
Curabardhi M., Häberle H., Aurich H. Werner L., Pham D.T.:( Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin; John A. Moran Eye Center, University of Utah, Salt Lake City/USA)*
Hintergrund: Nach Kataraktoperation kommt es selten zu erneutem Visusabfall durch Materialtrübung der intraokularen Linse (IOL). Serielles Auftreten wurde bisher in der Literatur besonders bei hydrophilen Linsenmaterialien beschrieben. Wir analysierten alle seit 2006 an der Klinik explantierten getrübten Linsen.
Methoden: Die ophthalmologischen und internistischen Palientendaten wurden ausgewertet. Die explantierten lOLs wurden hinsichtlich Morphologie lichtmikroskopisch untersucht.
Ergebnisse: 53 ausschließlich hydrophile Acryllinsen (35 einstückige, 18 dreistückige) wurden von September 2006 bis September 2015 explantiert, davon 81,2% seit 2013, bei einem Patientenalter von 77,6 + 8,8 Jahren. Die Implantation lag im Median 3 Jahre zurück (1-17 Jahre). Die Trübung bestand aus Kalk (Oberflächenkalzifikalion oder diffuse Opazitikation). Linsenhersteller waren Fa. Oculentis (39 lOLs verschiedener Serientypen), Ciba Vision (5), Acrimed, B+L, Lenstec. MDR Inc.. Matrix Acrylic (insg. 6) bzw. unbekannt (3). 26,4% der Patienten hatten Diabetes mellitus. Okuläre Komorbiditäten waren Glaukom (17%), Makulopathie (16,9%), vorangegangene Vitrektomie mit Fndotamponade (9,4%), Uveitis (5,6%). Fuchs Endotheldystrophie (3,8%). Die Sekundärlinse wurde kapselsackfixiert (n-8, 15,1%). sulkusfixiert, (n-20. 37,7%) oder retroiridal irisfixiert mit vorderer Vitrektomie (n-25, 47,2%). Der Visus stieg von 0,26 ±0,21 auf 0.63 + 0,32 an. Komplikationen waren zystoides Makulaödem (2), Linsensubluxation (1). Ablatio retinae (1). Schlussfolgerungen: Alle explantierten IOLs waren aus hydrophilem Material und zeigten Ratifikationen mit signifikantem Visusverlust. Kausale Ursachen sind schwierig identifizierbar. Ein Zusammenhang mit okularen oder systemischen Erkrankungen mit Störungen der Blut-Kammerwasser-Schranke konnte nicht herge-stellt werden. Bei Fa. Oculentis wurde seit dem 31.12.12 das Verpackungsmaterial geändert. Es besteht grundsätzlich Meldepflicht beim BfArM sofern die IOL noch auf dem Markt ist.
* Vortrag anlässlich der DOC 2016
Montag, 7. November 2016
Grafik der Woche - Besonders innovative Indikationsbereiche in der Medizin
In der Herbstumfrage 2016 des Bundesverbandes Medizintechnik schätzen die deutschen Medizintechnik-Unternehmen als
innovativsten Forschungsbereich – wie im Vorjahr – die Kardiologie ein.
48 Prozent der Befragten nennen diesen Versorgungsbereich. Es folgen
Onkologie (41 Prozent), Neurologie (29 Prozent), Diagnostik (23 Prozent)
und Chirurgie (18 Prozent).
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