Montag, 25. September 2017

AMD: Prophylaxe durch Braunalgen ?


Braunalgen aus der Ostsee enthalten eine Viel­zahl bioaktiver Inhaltsstoffe, zum Beispiel Fucoidane. Wie lassen sich diese für die Medizin und Kosmetik der Zukunft nutzen?

Meeresalgen (PeeF  / pixelio.de)
Diese Frage steht im Zen­trum des deutsch-däni­schen Projektes „Fuco-San - Gesundheit aus dem Meer" unter der Federführung von Prof. Dr. Alexa Klettner, Labor­leiterin in der Klinik für Ophthalmologie des Uni­versitätsklinikums Schles­wig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Be­reits seit Längerem forschen die Ophthalmologen an VEGF-Hemmern, die zur Behandlung der AMD verwen­det werden. Durch Zufall entdeckten sie, dass auch Fucoidan in der Lage ist, den VEGF-Gehalt in den Zellen des Auges zu vermindern. Das war der Anlass, die Eigen­schaften von Fucoidanen weiter zu untersuchen. 


Der Forschungsansatz wird nun als grenzüberschrei­tendes Projekt von der Europäischen Union mit einer Gesamtsumme von 2,2 Millionen Euro bis Februar 2020 gefördert. Neben der Kieler Universitäts-Augenklinik haben Dr. Levent Piker (Coastal Research and Manage­ment/CRM) und Prof. Susanne Alban (Pharmazeutisches Institut der CAU) dieses Projekt initiiert, an dem noch weitere Partner mitarbeiten. Im Rahmen des Projektes soll vor allem eine Nutzung in den Bereichen Augenheil­kunde, regenerative Medizin und Kosmetik untersucht und entwickelt werden. 

In der Augenheilkunde ist die Entwicklung von Medikamenten aus Fucoidanen denk­bar, die vorbeugend gegen eine AMD wirken könnten. An der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des UKSH und am Universitätsklinikum Odense in Dänemark werden die mögliche Verwendung von Fucoidanen bei Ansätzen des Tissue Engineerings und Mechanismen der Knochenheilung erforscht. Auch in der Kosmetik könnten die neuen biologischen Inhaltsstoffe zur Anwendung kommen, z.B. gegen Hautalterung.


(Quelle: UKSH, zitiert nach "Concept Ophthalmologie 7/2017)





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Der Großteil der Medizintechnikfirmen in Deutschland sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs). 93 Prozent von ihnen haben weniger als 250 Mitarbeiter bzw. weniger als 50 Millionen Euro Umsatz im Jahr, berichten Spectaris und das Statistische Bundesamt.