Samstag, 31. Juli 2021

Medizintechnik-Standort Deutschland stärken

Die mittelständisch geprägte deutsche Medizin­technik-Branche steht für Ex­portstärke und ist Arbeitgeber von über 200.000 Arbeitneh­mern. Damit das so bleibt, ap­pellieren der BV-Med, Specta-ris und ZVEI in ihrem gemein­samen Positionspapier „Ziel­bild Medizintechnik 2025" an die Politik. 

Insgesamt fünf Handlungsfelder zeigen die Wirtschaftsverbände entlang der Wertschöpfungskette auf. Hierzu brauche es eine koor­dinierte industriepolitische Unterstützung der Branche, um strukturelle Reformen an­zupacken: Getrennte Ressort­zuständigkeiten für Gesund­heit, Forschung und Wirt­schaft verhindern bislang eine politische Gesamtstrategie für die Medizintechnik. Ihre kom­plexen Belange in den Berei­chen Forschung und Entwick­lung, Regulierung, Produktion und Marktzugang gehen dabei zu oft unter.  

Die Verbände schlagen neben einem strate­gischen „Med-Tech-Dialog" unter Einbindung der Bundes-ministerien für Wirtschaft, Forschung und Gesundheit eine digitale Bestandsplatt­form versorgungskritischer Medizinprodukte, eine bessere Förderung klinischer Studien sowie einen Zugang der Un­ternehmen zu Gesundheitsfor-schungsdaten vor. 

 BV-Med-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll sagt: „For­schung und Produktion müs­sen für mittelständische Me­dizintechnik-Unternehmen am Standort Deutschland wei­terhin möglich sein. Dafür müssen wir die Produktions­und Lieferketten stärken und smarte Lösungen unter Ein­bindung der Medtech-lndustrie entwickeln."

Potenzial sehen die Verbän­de in der Digitalisierung. Hans-Peter Bursig, ZVEl-Fach-verbandsgeschähsführer Elektromedizinische Technik, sagt: „Wir müssen die Vorausset­zungen für einen Datenraum Gesundheit schaffen, die Ein­bindung in den European Health Data Space gewährleis­ten und so einen rechtssiche­ren Zugang zu diesen Daten auch für die Industrie errei­chen." Anonymisierte Gesund­heitsdaten für die kommerzi­elle Forschung, Entwicklung und Innovationen spielten eine immer wichtigere Rolle. 

Herstellungsprozesse und der Marktzugang in der EU werden für die Medizintechnik immer komplexer auch auf­grund steigender regulatori­scher Anforderungen. Jede neue Regulierung müsse an ihren Auswirkungen auf die Wettbewerbs- und Innovati­onsfähigkeit gemessen wer­den. Ziel müsse sein, den Me­dizintechnikindustriestandort Deutschland dauerhaft zu stärken. 

 

Quelle:www.bvmed.de