Braunalgen aus der Ostsee enthalten eine Vielzahl
bioaktiver Inhaltsstoffe, zum Beispiel Fucoidane. Wie lassen sich diese für
die Medizin und Kosmetik der Zukunft nutzen?
Diese Frage steht im Zentrum des deutsch-dänischen Projektes „Fuco-San - Gesundheit aus dem Meer" unter der Federführung von Prof. Dr. Alexa Klettner, Laborleiterin in der Klinik für Ophthalmologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Bereits seit Längerem forschen die Ophthalmologen an VEGF-Hemmern, die zur Behandlung der AMD verwendet werden. Durch Zufall entdeckten sie, dass auch Fucoidan in der Lage ist, den VEGF-Gehalt in den Zellen des Auges zu vermindern. Das war der Anlass, die Eigenschaften von Fucoidanen weiter zu untersuchen.
Der Forschungsansatz wird nun als grenzüberschreitendes Projekt von der Europäischen Union mit einer Gesamtsumme von 2,2 Millionen Euro bis Februar 2020 gefördert. Neben der Kieler Universitäts-Augenklinik haben Dr. Levent Piker (Coastal Research and Management/CRM) und Prof. Susanne Alban (Pharmazeutisches Institut der CAU) dieses Projekt initiiert, an dem noch weitere Partner mitarbeiten. Im Rahmen des Projektes soll vor allem eine Nutzung in den Bereichen Augenheilkunde, regenerative Medizin und Kosmetik untersucht und entwickelt werden.
In der Augenheilkunde ist die Entwicklung von Medikamenten aus Fucoidanen denkbar, die vorbeugend gegen eine AMD wirken könnten. An der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des UKSH und am Universitätsklinikum Odense in Dänemark werden die mögliche Verwendung von Fucoidanen bei Ansätzen des Tissue Engineerings und Mechanismen der Knochenheilung erforscht. Auch in der Kosmetik könnten die neuen biologischen Inhaltsstoffe zur Anwendung kommen, z.B. gegen Hautalterung.
(Quelle: UKSH, zitiert nach "Concept Ophthalmologie 7/2017)
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