Montag, 7. März 2016

Innovationsförderung für kleine und mittelständische Firmen


Rainer Sturm  / pixelio.de
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt seine Förder­politik für mehr Innovationen bei kleinen und mittleren Unternehmen in Deutsch­land neu auf. Die Erneuerungskraft des Mittelstandes wird als mit entscheidend dafür betrachtet, wie sich Deutschland im globalen Wettbewerb behauptet.

Ausdrücklich ist in diese Überlegungen auch die Medizintechnik einbezogen. So sehen mittelständische Unternehmen der Medizintechnik große Chancen durch Industrie 4.0, da sich damit ganz indivi­duelle Prothesen oder Knochenersatz­teile herstellen lassen. Um Kompeten­zen der Wissenschaft und anderer Unter­nehmen zu nutzen und eine innovative Produktionsweise zu entwickeln, bietet sich eine Zusammenarbeit etwa mit Fraunhofer-Instituten und anderen Fir­men an.

Ein Grund für die Neuausrichtung ist, dass die kleinen und mittleren Unterneh­men (KMU) im Gegensatz zu den Groß­unternehmen ihre Ausgaben für Innova­tionen, also für Forschung und Entwick­lung, in den vergangenen Jahren nicht erhöht haben. So sinkt der Anteil der Un­ternehmen, die erfolgreich neue Produk­te und Dienstleistungen in den Markt ein­gefühlt haben - die sog. Innovatorenquote.

Mit dem Zehn-Punkte-Programm „Vorfahrt für den Mittelstand" wird das BMBF neue Ideen, Anwendungsmöglich­keiten und Geschäftsmodelle fördern und eine weite Verbreitung von For­schungsergebnissen und Modelllösun­gen unter den KMU vorantreiben. Das Programm soll auch jene Unternehmen zu Innovationsanstrengungen ermun­tern, die hier bisher wenig aktiv waren. Das BMBF wird mit dem Programm bis einschließlich 2017 auch seine Förde­rung für KMU um 30 Prozent auf rund 320 Mio. Euro pro Jahr erhöhen. 

Das BMBF setzt mit seinem neuen Zehn-Punkte-Programm auf die Hebel­wirkungen von Netzwerken, niedrigschwelligen Angeboten und Schlüssel­technologien. So zielt das Programm darauf, die kleinen und mittleren Unter­nehmen in die richtigen Partnerschaften zu bringen - etwa mit Hochschulen in ihrer Region oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen. 30 unter­schiedliche Innovationsforen zur Clusterbildung bzw. Vernetzung sind für die nächsten Jahre geplant. Gleichzeitig wurde der Zugang zu Förderangeboten erleichtert, um sie auch für diejenigen attraktiv zu machen, die keine Profis im Fördergeschäft sind. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Fachkräftesicherung für den Mittelstand und einer stärkeren Einbindung der KMU in die Dynamik der Schlüsselbereiche „Digi­talisierung", „Gesundes Leben" und „Nachhaltiges Wirtschaften".

 
(Quelle: Medizin-Technischer Dialog 03/2016. www.mtd.de)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen