Freitag, 22. März 2013

MedTech-Innovationen bieten große Chancen zur Verbesserung der Patientenversorgung


Dresden. Auf die wachsende Bedeutung von medizintechnischen Innovationen für die Verbesserung der  Patientenversorgung hat der BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan, Vorstand der B. Braun Melsungen AG, auf der BVMed-Mitgliederversammlung in Dresden hingewiesen. Besonders wichtig sei es bei Medizinprodukten, "über den reinen Produktfokus hinaus zu einem qualitätsgesicherten  Versorgungsprozess" zu kommen, da der Arzt eine große Rolle bei der Anwendung beispielsweise von Implantaten spiele. Deshalb sei gerade bei komplexeren Medizintechnologien das Thema Aus- und Weiterbildung der Ärzte und Operateure von besonderer Bedeutung. "Wir plädieren also für ein ganzheitliches Qualitätsverständnis - über das Produkt hinaus", so der BVMed-Vorsitzende Lugan.

Ein gutes Beispiel dafür seien die gemeinsamen Anstrengungen in der Endoprothetik mit dem EndoCert-Projekt der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädischer Chirurgie. Ein weiterer Baustein sei das Endoprothesenregister, das Fachgesellschaften, Krankenkassenverbände, Unternehmen und BQS gemeinsam betreiben.

Michael Bührke  / pixelio.de
Die Versorgungsqualität müsse auch im Hilfsmittel- und Homecare-Markt eine größere Rolle spielen. "Wir müssen weg vom Preisfokus hin zur Versorgungsqualität - und weg vom Vertragsdiktat hin zu partnerschaftlichen Verhandlungen", so Lugan. Die Versorgungsqualität müsse dabei nicht nur festgeschrieben, sondern dann auch im Markt und bei den Ausschreibungsgewinnern von den Krankenkassen kontrolliert werden. Zur Versorgungsqualität gehöre neben dem Produkt auch die Dienstleistung.

Lugans Botschaft: "Wir fordern eine stärkere Qualitätsorientierung bei der Versorgung der Patienten mit Produkten und Verfahren der Medizintechnologie. Wir brauchen einen Wettbewerb um die beste Qualität der medizinischen Versorgung, nicht um den billigsten Preis ohne Rücksicht auf Qualität und Qualifikation."

Positiv bewertet der BVMed-Vorsitzende, dass die Medizintechnologie verstärkt als Zukunftsbranche wahrgenommen werde, die Chancen für Wachstum und Arbeitsplätze biete.

"Es ist eine stark mittelständisch geprägte Branche: 95 Prozent der MedTech-Unternehmen beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter. Die Branche ist zudem hoch-innovativ und hat sehr kurze Produktlebenszyklen. Rund ein Drittel ihres Umsatzes erzielen die deutschen Medizintechnikhersteller mit Produkten, die nicht älter als drei Jahre sind. Im Durchschnitt investieren die forschenden MedTech-Unternehmen rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung", sagte Lugan.

Der Gesamtumsatz der produzierenden Medizintechnikunternehmen lag in Deutschland nach Angaben der offiziellen Wirtschaftsstatistik im Jahr 2012 bei 22,2 Milliarden Euro. Davon gingen 15 Milliarden Euro in den Export. Die Branche beschäftigt insgesamt über 175.000 Menschen in Deutschland. Jeder Arbeitsplatz sichert 0,75 Arbeitsplätze in anderen Bereichen.

(BVMed-Pressemeldung Nr. 23/13 vom 22. März 2013)


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